CDU-Wendeburg

Endstation für die Bahnstrecke? Harvesser Trasse in Gutachten durchgefallen.

Analyse zur Reaktivierung für Personenzüge liegt vor / Strecke liegt unter gefordertem Wert von 1,0

Wendeburg. Das Gutachterergebnis zur Reaktivierung von Bahnstrecken für den Personennahverkehr liegt vor. Demnach ist die Strecke Harvesse-Braunschweig nicht unter den drei Strecken, die Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies dem Lenkungskreis zur Reaktivierung vorschlagen will.
Endstation für die Bahnstrecke Harvesse-Braunschweig? Verkehrsminister Olaf Lies will sich die Möglichkeit zur Reaktivierung noch offen halten.Endstation für die Bahnstrecke Harvesse-Braunschweig? Verkehrsminister Olaf Lies will sich die Möglichkeit zur Reaktivierung noch offen halten.
 Das teilte das Ministerium gestern in einer Presseerklärung mit. Die jetzt vorliegende Kosten-Nutzen-Analyse habe für die Strecke Harvesse-Braunschweig einen Wert von 0,70 ergeben. Das Land könne aber nur solche Projekte fördern, die in der Analyse, bei der die Investitionskosten dem zu erwartenden, volkswirtschaftlichen Nutzen gegenüber gestellt wurden, mindestens den Wert von 1,0 erreichen. Dies gelte für die Strecken Einbeck-Mitte-Einbeck-Salzderhelden (Wert: 1,37), Salzgitter-Lebenstedt-Salzgitter-Fredenberg (1,66) sowie Neuenhaus-Bad Bentheim (1,62), die Lies dem Lenkungskreis nun zur Weiterverfolgung vorschlagen will. Für Harvesse-Braunschweig möchte sich der Verkehrsminister die Möglichkeit zur Reaktivierung noch offen halten: „Möglicherweise gibt es noch Chancen, Rahmenbedingungen zu verändern und zum Beispiel Investitionskosten zu senken. Dazu werden Gespräche mit den Kommunen notwendig sein.“ Das Vorhaben zur Reaktivierung von Bahnstrecken für den Schienenpersonennahverkehr sei im Koalitionsvertrag vereinbart. Das Verkehrsministerium hat für den Auswahlprozess einen Lenkungskreis ins Leben gerufen, in dem Verbände wie der BUND und Pro Bahn, die Aufgabenträger und auch alle vier Landtagsfraktionen vertreten sind. Aus einer Liste von ursprünglich 74 Schienentrassen hatte sich der Lenkungskreis in zwei Schritten jeweils einmütig auf eine Reduzierung auf acht Strecken verständigt. Diese sind in den vergangenen Monaten nach einem für Infrastrukturprojekte bundesweit einheitlichen, standardisierten Verfahren gutachterlich überprüft wurden. Ebenfalls unter dem Wert von 1,0 liegen die Strecken Stadthagen-Rinteln (0,46), Lüneburg-Soltau (-0,42) und Aurich-Abelitz (-0,72). Aufgrund konkurrierender Güterverkehre wurde vorerst auch die Strecke Buchholz-Maschen (1,51) nicht berücksichtigt, obwohl sie über dem geforderten Wert von 1,0 lag.