CDU-Wendeburg

Rot-Grün: „Kein Platz für ?Luftschloss? Zwei-Feld-Sporthalle Bortfeld“

Streit um Vorschlag des Bürgermeisters, durch neues Baugebiet möglicherweise Hallen-Neubau zu finanzieren.

WENDEBURG: Irritiert reagiert die Gruppe aus SPD und Grünen im Wendeburger Gemeinderat auf die Äußerungen von Bürgermeister Gerd Albrecht (CDU) zur Sporthalle in Bortfeld, um die es auch am Dienstagabend im nicht-öffentlichen Teil des Planungsausschusses ging. Der Bürgermeister hatte vorgeschlagen, ein Baugebiet in Wendeburg auszuweisen, um die Einnahmesituation der Gemeinde zu verbessern und somit möglicherweise doch noch den Neubau einer Zwei-Feld-Sporthalle zu finanzieren. „Es liegt ein Beschluss des Gemeinderates vor, die Sporthalle gründlich zu sanieren“, teilt Gruppensprecherin Rosemarie Waldeck in einer Presseerklärung mit.
Streitpunkt: Die marode Sporthalle in BortfeldStreitpunkt: Die marode Sporthalle in Bortfeld
Auch durch ein neu erstelltes Gutachten habe sich an der Ausgangslage nichts Wesentliches verändert. Das neue Gutachten komme zu dem Ergebnis, dass „die Sanierung als Energieeffizienzhaus am günstigsten und auch am wirtschaftlichsten ist“. Bei dieser Art der Sanierung blieben die jährlichen finanziellen Belastungen für den Gemeindehaushalt gleich. „Die vom Bürgermeister ins Gespräch gebrachte Idee, den Neubau einer Zwei-Feld-Sporthalle mit der Steigerung von Einnahmen finanzieren zu können, ist fragwürdig“, sagt Waldeck. „Zumal sich der Bürgermeister in der Ratssitzung im November 2013 deutlich für eine Sanierung der Sporthalle in Bortfeld ausgesprochen hatte. Er wies ausdrücklich auf die prekäre Haushaltssituation der Gemeinde hin und schloss einen Neubau aus. Heute aber führt er an, dass er durch die Verbesserung der Einnahmesituation einen Neubau einer Zwei-Feld-Sporthalle finanzieren will“, kritisiert die Grünen-Politikerin. Dabei sei die finanzielle Situation der Gemeinde unverändert. Die rot-grüne Gruppe zweifelt an den Aussagen der Verwaltung, spricht von einem „Wolken-Kuckucksheim“: Die Baugebiete müssten zuerst erschlossen, bebaut und die Häuser von Familien bezogen werden, bevor mit – allerdings auch nur geringen – Einnahmen aus der Grundsteuer B zu rechnen sei. „Bis die Einkommenssteuer als Einnahme bei der Gemeinde ankommt, vergehen einige Jahre und dann wird sie von der Kreisumlage nahezu aufgezehrt“, sagt Waldeck. Die Gemeinde habe bereits jetzt im laufenden Haushalt einen erheblichen Fehlbetrag in mittlerer sechsstelliger Höhe. „Die Pflichtaufgaben sind vorrangig abzuarbeiten und müssen finanzierbar bleiben“, betont die Gruppensprecherin. „Ziel muss es sein, einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen und die Neuverschuldung gering zu halten. Aus diesen Gründen ist leider kein Platz für den Bau eines ?Luftschlosses? Zwei-Feld-Sporthalle Bortfeld.“mir Verärgert und enttäuscht reagiert Bürgermeister Gerd Albrecht (CDU) auf die Kritik der rot-grünen Ratsmehrheit. „Der Vorschlag wurde abgebügelt. Man hat sich mit Händen und Füßen gegen eine Diskussion über das Thema gesträubt“, sagte Albrecht gegenüber der PAZ. „Es war ein Versuch, die Tür zu öffnen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir das Ganze gemeinsam diskutieren.“ So schlecht, wie ursprünglich angenommen, sei die Finanzlage nicht: „Wir hatten für 2013 einen Fehlbetrag von 333?000 Euro im Haushalt eingeplant, aber es sieht so aus, als ob wir einen Ausgleich erreichen können.“ Und was bislang noch gar nicht in den Diskussionen berücksichtigt worden sei, seien die Einnahmen durch das VW-Zentrum in Harvesse. Der Verwaltungschef macht sich weiterhin für ein Baugebiet stark: „Wir haben 28 Bauplätze in Bortfeld, aber 72 Anfragen. Das heißt, dass wir 44 Bauwillige nicht bedienen können“, verweist er auf die große Nachfrage. Zudem könnten weitere Baugebiete dafür sorgen, dass Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Krippen auch in Zukunft ausgelastet blieben. Unterstützung erfährt der Bürgermeister von der CDU-Fraktion: „In Wendeburg werden wir in den nächsten Jahren noch erhebliche Investitionen durchführen müssen. Solange Anfragen für Baugebiete da sind, sollte man diese auch nutzen und zügig neue Baugebiete erschließen“, sagt Fraktionschef Sigurt Grobe. Durch Einnahmen durch das VW-Zentrum, Baugebiete und die gute Wirtschaftslage könne die Gemeinde in der Lage sein, den Neubau einer Zwei-Feld-Halle im Passivhausstandard zu finanzieren. Eine Sanierung bringe nur kurzfristig betrachtet Vorteile. Zudem gebe es Bedarf an Hallenzeiten.