CDU-Wendeburg

Enttäuschung bei Rot-Gün

Wendeburg: Der Gemeinderat muss aus dem Verwaltungsausschuss einen neuen ehrenamtlichen Bürgermeister wählen.

Sein Rücktritt wirkte spontan – war er aber nicht. „Es war eine Entscheidung, über die ich mehrere Nächte geschlafen habe“, sagte Julian von Frisch (parteilos, für die Grünen) am Mittwoch. Wie berichtet, hatte der erste ehrenamtliche Stellvertreter von Bürgermeister Gerd Albrecht (CDU) in der Ratssitzung am Dienstag sein Amt niedergelegt.
Grund war die mit einer Stimme Mehrheit getroffene Entscheidung des Rates, die Sporthalle in Bortfeld nicht zu sanieren, sondern abzureißen und eine neue Zweifeldhalle zu bauen. Kontroverse Diskussionen in der nichtöffentlichen Sitzung des Planungsausschusses gingen voraus. Während der Bürgermeister beklagt, dass die rot-grüne Gruppe ihm und der Verwaltung misstraue, sagt von Frisch: „Der Bürgermeister hätte im Vorfeld auf die Gruppe zukommen und seine Idee vorstellen müssen.“ Nach jener Sitzung sei klar gewesen, in welche Richtung die Abstimmung laufe. Einen Neubau könne er nicht mittragen und in der Konsequenz auch nicht weiter den Bürgermeister nach außen vertreten. In der Zeit sprudelnder Kassen müsste die Gemeinde Schulden abbauen, so von Frisch. Wie es nun weitergeht? „Der Rat muss aus den Beigeordneten, also aus den Mitgliedern des Verwaltungsausschusses (VA), einen neuen ehrenamtlichen Bürgermeister wählen“, erklärt Gerd Albrecht. Das schreibe das Kommunalverfassungsgesetz so vor. Dem VA gehören aktuell an: Ludwig-Thiemann, Jochen Hansmann, Rosemarie Waldeck und Julian von Frisch von der rot-grünen Gruppe. Sie hat im Rat die Mehrheit und somit das Anrecht auf den ersten ehrenamtlichen Bürgermeister-Stellvertreter. Für die CDU sind Sigurt Grobe und Heiko Jacke – er ist zweiter Bürgermeister-Stellvertreter – im VA. Wen die Gruppe vorschlagen wird, das ist noch offen. Die SPD-Fraktion hat eine Sondersitzung anberaumt. Über die Entscheidung des Rates für die neue Halle sei er tief enttäuscht, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Ludwig Thiemann. „Wir werden dem Steuerzahler aufzeigen, welche Investitionen vor diesem Hintergrund nicht möglich sein werden.“