CDU-Wendeburg

Sporthalle - Rat beschließt Neubau

Wendeburg: Vize-Bürgermeister Julian von Frisch erklärte daraufhin seinen Rücktritt.

In geheimer Abstimmung hat der Gemeinderat am Dienstagabend den Antrag der CDU-Fraktion mit einer Stimme Mehrheit angenommen: Die Gemeinde Wendeburg wird in Bortfeld eine neue Zweifeld-Sporthalle in Passivhausstandard bauen. Von 27 Ratsmitgliedern stimmten 13 mit Ja, es gab zwölf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
Die weibliche B-Jugend beim Training in der Bortfelder Sporthalle.Die weibliche B-Jugend beim Training in der Bortfelder Sporthalle.
Dem Jubel der Bortfelder, die die Ratssitzung verfolgt hatten, folgte um 20.30 Uhr ein Knall: Unter Punkt "Wünsche und Anregungen" gab Julian von Frisch bekannt, dass er von seinem Amt als stellvertretender Bürgermeister zurücktritt. Als Grund nannte der Parteilose, der für die Grünen im Wendeburger Rat ist, dass er bereits vor einem Jahr und nun erneut "angezählt" worden sei und dass er die Entscheidung um die Bortfelder Sporthalle nicht mittragen könne. Die rot-grüne Gruppe, die im Gemeinderat mit 14 Mitgliedern die Mehrheit hat, hatte am Sanierungsbeschluss festhalten wollen. Heftige, kontroverse Diskussionen gingen der Abstimmung voraus. Wie berichtet, hatte Bürgermeister Gerd Albrecht dem Planungsausschuss ein Diskussionspapier vorgelegt, wie über die Ausweisung von Baugebieten Neubürger nach Wendeburg geholt werden können und so Geld in die Gemeindekasse gelange - Geld, das auch eine neue Sporthalle ermöglichen könnte. Darüber sei nicht diskutiert worden, sondern die nichtöffentliche Sitzung sei "völlig aus dem Ruder gelaufen". Die Zahlen seien infrage gestellt worden und der Vorwurf gegen ihn erhoben worden, die CDU habe Druck auf ihn ausgeübt, so Albrecht. Das dementierte er in der Ratssitzung. Die Zahlen seien für ihn nicht plausibel, entgegnete Julian von Frisch, und sein Fraktionskollege Carsten Jahns warf Albrecht vor, dass er sich in jener nichtöffentlichen Sitzung im Ton vergriffen habe. Ludwig Thiemann, Vorsitzender der SPD-Fraktion, sprach sich für die Sanierung der Halle für 1,6 Millionen Euro, aber mit dem Konzept des zweiten Gutachtens, das eingeholt wurde, nachdem der Rat die Sanierung im November 2013 schon beschlossen hatte. Sigurt Grobe, Vorsitzender der CDU-Fraktion, brachte den Neubau-Antrag ein. "Die Zinsen sind niedrig wie nie, die Wirtschaft boomt, der Haushalt wird ausgeglichen", fasste er zusammen. Der Neubau einer Halle mit 1300 Quadratmeter Nutzfläche - 3,6 Millionen Kosten wurden genannt - werde sich rechnen. Wiederholt sprach Grobe die fehlenden Hallenzeiten an, eine Sanierung würde an diesem Problem nichts ändern, auch nicht der demografische Wandel. In Zukunft würden ältere Menschen auch in Sportvereinen weiter Sport treiben. "Der Bedarf an Hallenzeiten ist da."