CDU-Wendeburg

FUSION - Bürger wollen mitreden

NEUBRÜCK: Vor einem Zusammenschluss mit Hildesheim, würden die Einwohner die Eigenständigkeit der Gemeinde aufgeben.

„Die Selbstständigkeit der Gemeinde Wendeburg zu erhalten, hat für mich Priorität, aber nicht an den Bürgern vorbei. “ sagt Gerd Albrecht, Bürgermeister von Wendeburg.
Der Dorfgemeinschaftsraum war voll besetzt, die Resonanz dieser besonderen Ortsratssitzung in Neubrück groß: Es ging um die Zukunft der Gemeinde Wendeburg angesichts der Fusions-Diskussion. „Sicher kein Thema in der Zuständigkeit des Ortsrates“, sagt Wendeburgs Bürgermeister Gerd Albrecht (CDU). Doch „der Hunger“ der Bürger nach Informationen sei nachvollziehbar. „Es gibt große Wissenslücken“, stellt er fest – und will aufklären, was er aufklären kann, beispielsweise dass Wendeburg bei einem Zusammenschluss mit der Stadt Braunschweig die Eigenständigkeit verlieren würde, der Gemeinderat wäre dann nur noch ein Bezirksbeirat mit wesentlich weniger Entscheidungsspielraum als jetzt. Überrascht ist der Bürgermeister von der Kernaussage des Abends: Ganz klar haben sich die Neubrücker gegen eine Fusion des Landkreises Peine mit dem Landkreis Hildesheim ausgesprochen, „eher würden sie auf ihre Eigenständigkeit verzichten“, berichtet Albrecht. Für die Neubrücker sei Hildesheim „viel zu weit weg“, sie würden sich damit nicht identifizieren. Dass diese Fusion Synergieeffekte bringe, die Gemeinde Landkreis-Aufgaben übernehmen könne, solche Versprechen würden sie sehr kritisch sehen. „Und sie fordern vehement eine Bürgerbefragung, sie wollen mitreden.“ Beleuchtet wurde auch die Frage, ob Neubrück eine Zukunft in der Nachbargemeinde Papenteich hat. „Aber die Gemeinde Wendeburg würde zerschlagen“, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Sehr gut aufgenommen worden sei der Vorschlag eines Regionalkreises von Wolfgang Kiesswetter. Wie berichtet, hatte der ehemalige Erste Kreisrat vorgeschlagen, dass die Gemeinden selbstständig blieben, aber an die Stadt Braunschweig angegliedert würden, die dann Landkreis-Aufgaben übernehmen müsste. Die Selbstständigkeit der Gemeinde Wendeburg zu erhalten, habe für Albrecht Priorität. „Aber nicht an den Menschen vorbei“, fügt er hinzu. Ihre Stimme sei zu hören, „es ist ein wichtiger Meinungsbildungsprozess, auch der Gemeinderat muss sich dazu seine Meinung bilden“. Die Bürgerversammlungen der Gemeinde Wendeburg, die am Samstag in Rüper beginnen, will Albrecht nutzen, um in den Ortschaften die Stimmung aufzunehmen.